
Mohammed ist das absolute Vorbild für Muslime. Und er war der erste Terrorist des Islam. Daher kann es keinen gemäßigten Islam geben. Denn dieser würde Mohammed als Leitfigur in Frage stellen.
Ein gemäßigter Islam – eine Illusion
von Fjordman
4. September 2010, Übersetzung und Bilder: BeforeDawn
Das Original „On the Illusion of a Moderate Islam“ ist am 10. August 2010 in Jihad Watch erschienen.
Fjordman hat sich bereits in zwei früheren Essays mit der angeblichen Existenz eines „gemäßigten Islam“, bzw. mit der Frage der Möglichkeit der Entstehung eines solchen, beschäftigt: Warum wir uns nicht auf moderate Moslems verlassen können und Wünschen wir uns eine islamische Reformation?
Der Ausgangspunkt meiner Erörterung soll die Tatsache sein, dass die traditionellen religiösen Texte des Islam – der Koran, und in Ergänzung dazu sekundäre Quellen wie die Hadithliteratur –, wenn sie beim Wortlaut genommen werden, zu weltweiter und immerwährender Gewalt gegen Nicht-Muslime ermutigen, bis die globale Herrschaft des Islams und seiner Anhänger fest etabliert ist. Es liegt eine große Zahl von Untersuchungen vor, die dieses bestätigen. Auch moslemische Gelehrte selbst, einschließlich der Herausragenden wie al-Ghazali und Ibn Chaldun, haben für mehr als ein Jahrtausend diese Sichtweise gestützt und tun dies auch noch im 21. Jahrhundert.
Als erschwerender Faktor kommt hinzu, dass es im Islam durchaus erlaubt ist, Nicht-Moslems zu belügen und zu betrügen, was in der Form von taqiyya und kitman von Schiiten und Sunniten gleichermassen ausgiebig praktiziert wird. Die Behauptung, dass es diese Strategie nur im schiitischen Islam gibt, ist falsch. Zum Beispiel hat der palästinensische Dschihadistenführer Jassir Arafat (1929 – 2004) zur gleichen Zeit, als er im Westen über „Frieden“ geredet hat (ein Täuschungsmanöver, das ihm 1994 einen Anteil am Friedensnobelpreis eingebracht hat) seinen arabischen Zuhörern gegenüber angedeutet, dass die Osloer Friedensverhandlungen mit den Israelis nur etwas Zeitweiliges seien, ähnlich dem Vertrag von Hudaibbiyya zwischen den Anhängern Mohammeds und dem nichtmoslemischen Stamm der Kuraischi in Mekka, der sofort gebrochen wurde, sobald die Moslems sich stark genug fühlten, um ungestraft davonzukommen zu können.
Viele Moslems, wie z. B. Tariq Ramadan, sind bekannt dafür, dass sie vor einer Zuhörerschaft von Ungläubigen ein „gemäßigtes“ Gesicht aufsetzen, aber eine ganz andere Botschaft vermitteln, wenn sie zu Moslems in ihrer eigenen Sprache reden. Generell ist es Moslems erlaubt zu lügen, oder die Wahrheit zu verbergen, solange sie noch nicht die Macht haben, ihren Gegnern mit physischer Gewalt ihren Willen aufzuzwingen, wenn sie nur zugleich den „wahren Islam“ in ihrem Herzen bewahren. Das bedeutet natürlich nicht, dass alle Moslems dies jederzeit tun, es ist jedoch eine allgemeine Strategie, die dort angewendet wird, wo Moslems noch in der Minderheit sind
Dies bedeutet, einfach gesagt, wenn die Länder des Westens je ernsthaft darangehen sollten, ihre Grenzen für die moslemische Immigration zu schließen und die Unterstützer der Scharia von ihrem Land zu vertreiben, dass wir dann ein unmittelbares massives Anwachsen der Zahl von „freundlichen“ und „toleranten“ Moslems bei uns erleben werden, dass es aber bei vielen von ihnen nur Verstellung ist, bis bessere Zeiten kommen.
Das Problem mit selbst ernannten „gemäßigten“ Moslems ist, dass viele – wahrscheinlich sind sie in der Mehrheit – mit dieser Verstellung die Ungläubigen zu täuschen versuchen, während sie zur gleichen Zeit deren Gesellschaften unterwandern. Daraus folgt, dass Nicht-Moslems nie sicher sein können, ob die Moslems es ehrlich mit ihnen meinen oder nicht, und sie ihnen nie wirklich vertrauen können. Das heißt wiederum nicht, dass es keine „gemäßigten“ Moslems gibt, also keine Individuen, die ehrlich den Wunsch haben, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben – wer einen moslemischen Namen hat, ist nicht von Geburt an Dschihadist – , aber es ist außerordentlich schwer für die Ungläubigen, zwischen denen zu unterscheiden, die ehrlich sind, und jenen, die nur versuchen, uns zu betrügen.
Ein moderat erscheinender Moslem kann ohne Vorwarnung plötzlich gewalttätig werden und zu töten beginnen, ein Phänomen, das „plötzliches Dschihad-Syndrom“ genannt worden ist. Es ist auch leicht möglich, dass wohlmeinende, friedliche Personen mit moslemischen Namen von ihren rücksichtsloseren und stärker zur Gewalt neigenden Glaubensbrüdern beiseite gedrängt, eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht werden. Und schließlich ist es so, dass militante Dschihadisten, aufgrund ihres wörtlichen Verständnisses der islamischen Schriften und der islamischen Geschichte, oft über einen gefestigteren theologischen Hintergrund für ihre Ansichten verfügen als die sogenannten Moderaten. Kurz gesagt, die Frage ist nicht, ob es gemäßigte Moslems gibt, sondern ob es einen gemäßigten Islam gibt. Die wahrscheinliche Antwort darauf ist: nein.
Es wird viel über die Aussichten einer „islamischen Revolution“ geredet, hauptsächlich im Westen, nicht in Indien, China oder bei den orthodoxen Christen Osteuropas, weil dies die Westler an die protestantische Reformation im Europa des 16. Jahrhunderts erinnert. Diese führte zur Abtrennung von der römisch-katholischen Kirche, weil die Reformer sich weigerten, die Führerschaft des Papstes anzuerkennen, und einige Dogmen und Praktiken der katholischen Kirche kritisierten. Die protestantische Reformation löste generationenlange regionale Turbulenzen in Europa aus, die in einer nuklear bewaffneten und durch die interkontinentalen Reisemöglichkeiten vernetzten Welt wirklich kein angenehmes Szenario wären.
Jeglicher Vergleich zwischen dem Christentum und dem Islam hat nur eine begrenzte Reichweite. Es gibt keine zentrale hierarchische Struktur im Islam, gegen die man opponieren könnte, wie es der Vatikan in der römisch-katholischen Kirche ist, aber das ist nicht einmal der wichtigste Unterschied. Die Frage, ob der Islam reformierbar ist oder nicht, ist davon abhängig, wie man „Reformation“ definiert. Viele Westler haben etwas vor Augen, das „friedlich ist, nicht auf der Scharia basiert, der Freiheit des Individuums und der Meinungsfreiheit mit Respekt begegnet“. Mit anderen Worten: „Reform“ wird in unklarer Weise als „weniger Scharia und weniger gewaltsamer Dschihad“ verstanden.
Reformatoren wie Martin Luther und Johannes Calvin riefen zu einer Rückkehr zum Goldenen Zeitalter des frühen unverfälschten Christentums auf. Obgleich die protestantische Reformation ein turbulentes Zeitalter war, ebnete sie den langen Weg zu größerer religiöser Freiheit im christlichen Europa. Dies war teilweise darauf zurückzuführen, dass es mit der Reformation Christen ermöglicht wurde, sich auf das frühe Vorbild zurückzubesinnen, so wie es in den Evangelien dargestellt war, als der Gründer ihrer Religion und seine Jünger eine weitgehend friedliche, vom Staat unabhängige Bewegung, anführten. Die Moslems andererseits können ein ähnliches Beispiel nur in der mekkanischen Periode finden, denn in Medina, wenn man der historischen Überlieferung folgt, wurde Mohammed zu einem Herrscher, der sowohl politische als auch religiöse Macht innehatte und Kriege gegen diejenigen führte, die anderer Ansicht waren.
Zwei Reformatoren
So lange wie die Schriften aus der gewalttätigen medinensischen Periode in Kraft bleiben, wird jede Rückbesinnung auf das „Goldene Zeitalter“ des frühen Islam eine Rückkehr zur Intoleranz, zum islamischen Suprematismus und zur Gewalt des Dschihad bedeuten. Einige Zeitgenossen warten auf einen „muslimischen Martin Luther“, von dem sie erwarten, dass er den wiederwachten Dschihad beendet. Man könnte aber auch sagen, dass wir schon eine solche Person haben: er heißt Osama bin Laden. Wenn man unter „Reform“ eine Rückkehr zu der historischen Periode des Gründers der Religion und seiner Anhänger versteht, dann wird sie unweigerlich zu einer Flut von dschihadistischer Gewalt führen, denn das war es, was Mohammed und seine Gefährten nach Auskunft der islamischen Schriften praktiziert haben.
Kann es einen reformierten, gemäßigten Islam im Sinne einer Religion geben, deren Anhänger und Gläubige friedlich und zu gleichen Bedingungen mit Nicht-Moslems koexistieren, ohne ihren Glauben und dessen Regeln anderen aufzuzwingen, die nicht mit Gewalt auf Kritik reagieren, die von ihnen als Beleidigung ihres Propheten und ihres Heiligen Buches empfunden wird, die es akzeptieren, dass es einzelnen Moslems offensteht, ihren Glauben zu verlassen, wenn sie es wünschen, die akzeptieren, dass Religion eine Privatangelegenheit ist und als solche in Form des totalitären und diskriminierenden Gesetzes der Scharia die Gesellschaft als ganze nicht bestimmen darf?
Ich wette darauf, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine solche Version des Islam entstehen wird, und noch unwahrscheinlicher, dass sie sich durchsetzen wird. Ich möchte jetzt einige wenige hypothetische Wege betrachten, auf denen diese Religion reformiert werden könnte, und zeigen, warum diese Wege sehr wahrscheinlich letzten Endes erfolglos bleiben werden. Einige sind bereits versucht worden, aber nur mit geringem Erfolg oder nur bei sehr randständigen Gruppen.
Eine Lösung könnte möglicherweise sein, den Islam in einen Rahmen von rigide durchgesetztem Säkularismus einzuzwängen bzw. einzuschließen. Diese Art von robustem Säkularismus ist von Mustafa Kemal Atatürk („Vater der Türken“, 1881-1938) versucht worden, dem Armeeoffizier und autokratischen Gründer der türkischen Republik, deren erster Präsident nach Auflösung des Osmanischen Reiches im Gefolge des Ersten Weltkriegs er war. Als Bewunderer der europäischen Aufklärung versuchte er, sein Land zu modernisieren, indem er es in einen säkularen Nationalstaat umwandelte und den Einfluss des Islam im politischen Leben der Türkei durch weitreichende Programme politischer, wirtschaftlicher und kultureller Reformen, deren Prinzipien gemeinhin als Kemalismus bezeichnet werden, reduzierte. Im Jahr 1924 schaffte er die Institution des Kalifats ab. Obwohl es nominell nur etwas mehr als tausend Jahre existiert und inzwischen alle Macht verloren hatte, diente es doch als formales Bindeglied zu den ersten Kalifen nach Mohammeds Tod und als Symbol einer (weitgehend imaginären) islamischen Einheit. Aus diesem Grund würden Millionen von Moslems das Kalifat gerne als Symbol islamischer globaler Oberhohheit und als Mittel, sie durchzusetzen, wiederhergestellt sehen.
Diese Reformen waren zum Teil erfolgreich, aber sie kosteten ihren Preis. Da Moslems es gewohnt sind, bestimmte Personen zu verehren, schuf Atatürk so etwas wie einen Kult um seine Person, der zu anderen Zeiten und an anderen Orten als „faschistisch“ hätte angesehen werden können. Besucher der Türkei haben etwas beschrieben, was man als die konkurrierenden Persönlichkeitskulte zweier Individuen, Atatürk und Mohammed, nennen könnte. Es scheint, als ob Mohammed diesen Wettstreit jetzt endgültig gewonnen hätte.
Atatürk
Säkular oder nicht, die Türkei ist nie ein Leuchtfeuer der Toleranz gewesen. Die recht wenigen im Lande verbliebenen Nicht-Moslems sind Diskriminierung ausgesetzt, manchmal sogar in brutaler Weise. Am 6. September 1955 brachen in Istanbul schwere Unruhen aus, mit Plünderungen in christlichen Vierteln und der Zerstörung vieler Kirchen und Synagogen in der Stadt. Mehr als 5.000 der griechischen Minderheit gehörende Läden wurden von einer aufgebrachten Menge von Tausenden von militanten Moslems geplündert, die mit ihren Messern an Ort und Stelle mehrere „Beschneidungen“ ausführten.
Der mehr als tausend Jahre lang gegen die griechisch-sprachigen Christen geführte Dschihad wurde fortgeführt, als die angeblich säkulare Türkei im Jahr 1974 die Insel Zypern besetzte und annähernd 200.000 griechische Zyprioten in einer ethnischen Säuberung aus ihren Häusern vertrieb und sie durch Türken ersetzte. In den letzten Jahren des Osmanischen Reichs, am Ende des 19. Jh. / Beginn des 20. Jh., sind wiederholt Massenmorde an Bulgaren, Serben und anderen christlichen Volksgruppen des Reiches, die man als ungehorsame Dhimmis ansah, von türkischen Moslems begangen worden, die dann in dem dschihadistischen Genozid an den armenischen Christen gipfelten. Bis zum heutigen Tag leugnet der türkische Staat, dass es eine systematische Vertreibung der Armenier aus Ostanatolien gegeben hat. Die Türkei behauptet stattdessen, dass Hunderttausende von Türken von Armeniern getötet worden seien. Über den Vökermord an den Armeniern zu sprechen, ist buchstäblich durch Gesetz verboten.
Michael Rubin hat 2005 in seinem Artikel „Green Money, Islamist Politics in Turkey“ in der Middle East Quarterly vor einer in Gang kommenden Re-islamisierung der Türkei gewarnt. Recep Tayyip Erdogans Partei der Gerechtigkeit und Versöhnung (Adalet ve Kalkinma Partisi, oder AKP ) ist in den Parlamentswahlen 2002 in einem Erdrutschsieg an die Macht gekommen, begünstigt durch die Abscheu der Öffentlichkeit über die Korruption in den seit langem im Streit liegenden Koalitionsparteien, aber auch durch den beträchtlichen Einfluss von Yesil Sermaye, „grünem Geld“ wohlhabender arabischer Geschäftsleute und reicher Ölstaaten des Mittleren Ostens. Erdogan hatte als populärer Bürgermeister von Istanbul in den Jahren 1994 – 1998 sich stark bemüht, seinen früheren Fehler nicht zu wiederholen, über sein langfristiges Ziel, der Türkei wieder ein islamisches Profil zu geben, zu offen zu sprechen.
Vor dem Wahlsieg der AKP hatte Erdogans Verbündeter Abdullah Gül, der 2007 trotz des Widerstandes säkularer Kräfte Präsident der türkischen Republik wurde, zwischen 1983 und 1991 als Spezialist bei der Islamischen Entwicklungsbank in Dschiddah in Saudiarabien gearbeitet. Islamische Banken, vor allem die von den Saudis gesponserten, haben Milliarden von Dollars in Unternehmen in der Türkei und anderen Ländern geschleust. „Das Wachstum des islamischen Wirtschaftssektors ist in der Türkei offensichtlich und scheint eng mit dem Aufstieg der AKP verbunden zu sein. Vor einem Jahrzehnt noch wohnten konservative vom Land stammende Türken in den ärmeren Stadtvierteln und kauften in Tante-Emma-Läden oder auf Freiluftmärkten ein, während wohlhabendere säkulare Türken ihr Geld in modernen Geschäften und Supermärkten nach westlicher Art ausgaben. Das Investment von „Grünem Geld“ hat dieses Verhaltensmuster verwischt.“
Ein Zitat eines ehemaligen Mitglieds der AKP: „Vor der Wahl im Jahr 2002 gab es Gerüchte, dass ein Sieg der AKP zu einer Infusion von 10 bis 20 Milliarden $ führen würde, der größte Teil aus Saudi-Arabien. Es sieht aus, als hätten die Gerüchte sich bewahrheitet.“ Die wohlhabenderen Länder wie Saudi-Arabien und Malaysia haben ihre finanzielle Hilfe für die AKP davon abhängig gemacht, dass die Türkei ihre Haltung zu Israel neu bestimmt. Seitdem zeigt die Türkei sehr viel mehr eine gegen Israel gerichtete Haltung und ist von einer Art lauwarmem Alliierten Israels zu einem Anführer islamischer Feindseligkeit gegenüber dem jüdischen Staat umgeschwenkt Die türkische Regierung zeigt sich seitdem auch stärker interessiert an der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC).
Der Publizist Michael Rubin zog im Jahr 2005 diesen Schluss: „Heute bezeichenen viele türkische Offizielle bei privaten Unterhaltungen in Teehäusern und im Parlament das „Grüne Geld“ und die undurchsichtige Finanzierung der AKP als eine neue Bedrohung. Mit Geld lässt sich kurzfristig die Popularität kaufen, die nötig ist, um langfristige Veränderungen zu initiieren, sei es in der türkischen Außenpolitik oder in der Innenpolitik. Unter augenscheinlichem saudischen Einfluss werden diese Veränderungen wahrscheinlich den türkischen Säkularismus weiter untergraben. Sollte es der AKP gelingen, Geld in Macht zu übersetzen und Macht wieder in Geld, dann wird der Hauptverlierer der türkische Säkularismus sein. Wie ein in Istanbuls größte Firmen involvierter leitender Manager sagte: ´Dier AKP ist wie ein Krebs. Man fühlt sich gut, aber dann fängt man eines Tages an, Blut zu spucken. Wenn einem dann klar wird, dass man ein Problem hat, ist die Sache schon zu weit vorangeschritten`.“
In den Jahren, seit sie an die Macht gekommen ist, hat die AKP systematisch viele grundlegende kemalistische Reformen beseitigt und Dutzende von Generälen und anderen hochrangigen Offizieren in der Armee, der traditionellen Wächterin über Atatürks Vermächtnis neutralisiert. Die Armee hat in der Vergangenheit mehrmals Anlass gesehen, zur Aufrechterhaltung der säkularen Natur des türkischen Staates zu intervenieren.
Ein häßlicher türkischer Nationalismus mit kaum verhüllten neo-osmanischen Untertönen ist im Anwachsen. Hitlers „Mein Kampf“ stand 2005 an der zweiten Stelle der türkischen Bestsellerliste, hinter einem Buch über einen türkischen Nationalhelden, der eine Atombombe in Washington zündet, der Hauptstadt der USA, dem Nato-Verbündeten der Türkei. Als Dank dafür haben sowohl George W. Bush, der republikanische US-Präsident, als auch sein demokratischer Nachfolger sich offen für eine volle Mitgliedschaft von 80 Millionen Türken in der Europäischen Union, und damit für ihren freien Zugang, eingesetzt. Desgleichen mehrere britische Premierminister, darunter Tony Blair und David Cameron [siehe auch hier; d. Ü.].
Millionen von Türken leben bereits in EU-Lädern wie Belgien, den Niederlanden und vor allem Deutschland, das eine beträchtliche Minderheit türkischer Abstammung hat. Türkische Politiker versuchen bewusst, deren Verhalten sowie auch ihre Wahlentscheidungen zu beeinflussen, und benutzen sie so als Speerspitze des türkisch-moslemischen Einflusses und der Kolonisierung Europas. Die türkische Regierung hat 2010 türkisch-deutsche Politiker verärgert, als sie auf einer Konferenz in Istanbul, zu der sie eingeladen worden waren, aufgerufen hat, sich der sozialen Integration in ihrem adoptierten Heimatland zu widersetzen. Erdogan drängte die im Ausland lebenden Türken, die Staatsbürgerschaft ihrer neuen Heimatländer anzunehmen – nicht um sich zu integrieren, sondern um stärker politisch aktiv werden zu können, wie Spiegel online, die Webseite von Europas größtem Wochenmagazin, berichtete. Ali Ertan Toprak, stellvertretender Vorsitzender der Gemeinschaft der Alewiten in Deutschland, berichtete dem Nachrichtenmagazin, die Regierungsvertreter hätten gesagt: „Wir müssen die europäische Kultur mit der türkischen impfen.“
Teilnehmer sagten dem Spiegel, Erdogan habe Teile seiner kontroversen Rede in Deutschland im Jahr 2008 wiederholt, darunter: „Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Die Einladung an Politiker und religiöse Führer türkischer Abstammung schloss ein Abendessen in einem 5-Sterne-Hotel in Istanbul ein und enthielt das Angebot der Übernahme der Reisekosten. Das Treffen stand unter der Überschrift „Wo immer einer unserer Landsleute ist, dort sind wir auch“. Der Veranstalter war – Erdogans regierende AKP.
Premierminister Erdogan hat mehrmals geäußert, dass „Islamophobie ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei und dass es so etwas wie einen moderaten Islam im Gegensatz zu einem radikalen nicht gebe, es gebe nur den Islam. Er hat auch konstatiert, das Ziel der türkischen Außenpolitik sei es, „die Macht des Osmanischen Reiches wiederherzustellen“, was naturgemäß bei den Griechen, Serben, Bulgaren, Rumänen, Kroaten, Armeniern und anderen früher missbrauchten osmanischen Untertanen Sorge hervorruft.
Srdja Trifkovic, der serbisch-amerikanische Autor des ausgezeichneten Buches Defeating Jihad: How the war on terror may yet be won, in spite of ourselves warnt vor einem Aufstieg einer neo-osmanischen Türkei. Am 9. März 2010 hat König Abdullah von Saudi-Arabien dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan den angesehensten Preis des wahabitischen Königreichs verliehen, wegen seiner „Dienste für den Islam“. Erdogan hat auch den König-Faisal-Preis erhalten, weil er „bei der Verteidigung der Belange der islamischen Nation dem Islam einen außerordentlichen Dienst erwiesen hat“. Wie Mr. Trifkovic bemerkt:
Im August 2008 hat Ankara Mahmud Ahmadinedschad in einem formellen Staatsbesuch willkommen geheißen, und letztes Jahr (2009) hat Ankara angekündigt, es werde sich nicht an Sanktionen beteiligen, die darauf zielen, den Iran davon abzuhalten, sich Atomwaffen zu beschaffen. Aus derselben Einstellung heraus hat die AKP-Regierung den Präsidenten des Sudan Omar Hassan al-Baschir als Gast empfangen – ein widerlicher Dschihadi, wenn es je einen gegeben hat – , der wegen des Genozids an Nicht-Moslems angeklagt wird. Erdogan hat Israel von den jährlich stattfindenden militärischen Übungen auf türkischem Boden ausgeschlossen, stattdessen hat seine Regierung letzten Oktober einen Militärpakt mit Syrien abgeschlossen und gemeinsame miltärische Übungen mit dem Regime von Baschir al-Assad durchgeführt. Die schrille Rechtfertigung der Hamas durch die Türkei ist heftiger als alles, was aus Kairo oder Amman kommt. (In bezug auf Terroristen hat Erdogan wiederholt festgestellt: ´Ich will nicht das Wort ´Islam´ oder ´Islamist´ in Verbindung mit dem Wort ´Terrorismus´ hören!´.) Gleichzeitig hat in der Türkei der Druck, mit dem Islam konform zu gehen, in den letzten sieben Jahren zugenommen und wird jetzt unaufhörlich ausgeübt. . . Ankaras beständiges Bemühen um den EU-Beitritt wird von der unverhüllten neo-osmanischen Politik begleitet, eine autonome Einflusssphäre auf dem Balkan und in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu schaffen.“
In der Fassade des türkischen Säkularismus gibt es gegenwärtig ernsthafte Risse. Wir sollten uns daran erinnern, dass auch der Iran als ein gemäßigtes, modernes Land wahrgenommen wurde, bis 1979 eine Revolution den dschihadistischen Geistlichen und Terroristen Chomeini an die Macht brachte. Die Lehre, die wir daraus ziehen können, ist, dass der Islam Generationen lang im Schlaf liegen, dann aber mit erneuter Kraft zuschlagen kann, wenn die Umstände es begünstigen. Fast ein Jahrhundert, nachdem Atatürk in der Türkei durchgreifende Reformen verwirklichte, erlebt der Islam jetzt in seinem Land eine unübersehbare Wiedererstehung.
Es ist dem Kemalismus nie gelungen, die Türkei „vom Islam zu kurieren“; man kann ihn mit einer medizinischen Behandlung vergleichen, die die Symptome einer Krankheit für eine gewisse Zeit unterdrückt hat, aber als der Patient aufgehört hat, die Medizin einzunehmen, kamen die Krankheitssymptome unmittelbar wieder. Der Kemalismus hat den Islam für eine Weile auf Abstand gehalten, ihn aber nie wirklich reformiert. Wenn man das Bild eines wilden Tieres im Käfig gebrauchen will, dann kann man sagen, dass die Strategie nur so lange wirkt, wie das Tier in Ketten und unter strenger Bewachung gehalten wird. Früher oder später jedoch kann es sein, dass jemand wie Erdogan kommt und es aus seinem Gefängnis befreit.
Einige Beobachter argumentieren, dass von gewissen Strömungen des schiitischen Islam anzunehmen sei, dass sie toleranter als der sunnitische Islam sind. Schia steht für š??a Ali, die „Anhängerschaft Alis“; diese Anhänger werden gewöhnlich als Schiiten bezeichnet. Fatimah (ca. 605-633), Mohammeds Tochter aus seiner ersten Ehe mit Chadija, heiratete Ali ibn Ali Talib (ca. 600-661), Mohammeds Neffen; dieser Schwiegersohn war der vierte Kalif der Sunniten und der letzte der Raschidun (der “rechtgeleiteten” Kalifen, die Mohammed noch persönlich kannten) als auch der erste Imam des Schia-Islam. Fatimah und Ali wiederum waren die Eltern von Hassan und Husain, den Enkeln Mohammeds, der, trotz seiner vielen Frauen und Konkubinen überraschenderweise nicht einen einzigen Sohn hatte, der nicht vor dem Erwachsenenalter starb. Der Aschura-Tag, die jährliche Wiederkehr der Märtyrerschaft von Husayn ibn Ali in der Schlacht von Kerbela im Irak im Jahr 680 n. Chr., ist als Trauertag für die Schiiten ein bedeutendes, blutiges Festival in der ganzen Welt.
Aschura-Tag 2009 in Basra
Ali war einer der Kalifen, der „Nachfolger“ Mohammeds nach seinem Tod als politischer Führer und als „Beherrscher der Gläubigen“ (aber nicht: heilige Propheten, die weitere Offenbarungen bringen). Es waren: Abu Bakr (632-634), ein früher Konvertit, der Mohammeds Tochter Aischa heiratete; dann Omar, oder Umar ibn al-Chattab, während dessen Herrschaft (634-644) arabische Armeen die arabische Halbinsel verließen, um Mesopotamien, Syrien, Teile des Iran und Ägypten zu erobern; gefolgt von Uthman ibn Affan (644-656); und danach Ali.
Die Schiiten glauben, dass das Kalifat nur auf direkte Nachfahren Mohammeds aus der Ehe von Ali und Fatimah übergehen soll, auf die ahl al bayt oder „Leute des Hauses“ (des Propheten Mohammed). Die große Mehrheit der heutigen Schiiten sind „Zwölfer“, die zwölf geistliche Führer oder Imame anerkennen, von denen der letzte, wie sie glauben, sich in einem Brunnen verborgen hält, aber schließlich zurückkehren wird. Der Iran ist die Hochburg der Zwölfer, aber sie bilden auch die Mehrheit im benachbarten Irak. Es gibt auch beträchtliche Schia-Gemeinschaften im Yemen, in Aserbaidschan, Bahrain, im Libanon, in Saudi-Arabien, Pakistan und Indien.
Ja, es gibt auch theologische Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten. Für die Moslems selbst können sie durchaus bedeutsam sein, aber für Nicht-Moslems sind sie gewöhnlich ohne Bedeutung, abgesehen von der Möglichkeit, dass ethnische und theologische Differenzen zwischen verschiedenen moslemischen Gruppen von Außenstehenden entsprechend der „Teile-und-herrsche-Politik“ ausgenutzt werden können. Auch die Schiiten wollen, dass der Islam die Welt beherrscht, propagieren zur Erreichung der Weltherrschaft den gewaltsamen Dschihad und diskriminieren Nicht-Moslems auf dieselbe brutale Weise. Als Illustration kann uns der Ayatollah Chomeini (1900-1989) dienen, ein hoher schiitischer Geistlicher, der nach der Vertreibung des Shahs in der Iranischen Revolution 1979 der oberste Führer der neu errichteten Islamischen Republik Iran wurde. Er war bis zu seinem Tod die maßgebliche politische und religiöse Autorität im Land. Seit ihrer Etablierung ist die Islamische Republik Iran innenpolitisch ein extrem repressiver Staat und außenpolitisch ein bedeutender Sponsor des Dschihad-Terrorismus. Der schiitische Islam ist nicht friedlicher als der sunnitische, und auch nicht toleranter, wenigstens nicht die Zwölfer-Schia. Die Ismailiten hingegen sind in dieser Hinsicht etwas besser.
Die Ismailiten werden allgemein als eine Abspaltung vom schiitischen Islam angesehen und bilden [als „Siebener-Schiiten“; d. Ü.] die zweitgrößte, aber sehr viel kleinere Sekte als die Zwölfer. Aga Khan ist der ererbte Titel des Imams dieses gegenwärtig größten Zweiges der Ismailiten. Vor allem im Mittelalter traten sie durch die Dynastie der Fatimiden und durch die Karmaten hervor. Al-Azhar in Kairo, durch die Jahrhunderte für die Sunniten das höchste Zentrum religiöser Gelehrsamkeit in der Welt, wurde ironischerweise um 970 unter der Fatimidendynastie gegründet. Sie beherrschten Teile Nordafrikas und des Mittleren Ostens vom 10. bis zum 12. Jahrhundert und beanspruchten, von Fatimah abzustammen; daher der Name.
Zusammengenommen machen die Anhänger der verschiedenen Zweige der Schia weniger als 15 Prozent aller Moslems weltweit aus, die verbleibenden 85 bis 90 Prozent sind Sunniten. Damit sind die Ismailiten eine Minderheit innerhalb einer Minderheit, deren internationaler Einfluss vor etwa 1000 Jahren seinen Höhepunkt erreichte. Sie sind vielleicht etwas friedlicher als die anderen und von daher vorzuziehen, aber zahlenmäßg sind sie nur eine Randgruppe und deshalb für das Große und Ganze irrelevant.
Eine andere Gemeinschaft, die oft auch zu den Schiiten gerechnet wird, sind die Alewiten in der Türkei. Ihre Anhängerschaft zählt einige Millionen, aber ihre religiösen Vorstellungen sind so verschieden von denen der Sunniten und auch der Mehrheitsschiiten, was Gebet, Pilgerschaft, Besuch der Moschee und andere wesentliche islamische Praktiken angeht, dass man sagen muss, sie stehen ganz am Rand der islamischen Religion, ja vielleicht sogar außerhalb ihrer Grenzen, wie viele ihrer sunnitischen Kritiker behaupten. Die Alewiten verehren Ali in noch höherem Grade als die Mehrheitsschiiten, vergleichbar den Alawi oder Alawiten in Syrien, denen viele Sunniten mit Feindschaft begegnen. Die Alewiten und die Alawi sind zahlenmäßig höchstwahrscheinlich zu schwach, um in der näheren Zukunft – oder überhaupt irgendwann – eine einflussreiche Kraft werden zu können.
Die Drusen bilden eine kleine Sekte, die historisch als eine Abpaltung vom ismailitischen Islam begann und deren von starkem Zusammengehörigkeitsgefühl geprägte Gemeinschaften nur einige hunderttausend Anhänger umfassen, vor allem in der Levante (Syrien, Libanon, Israel und Jordanien). Ihr Glaube ist allerdings so verschieden von dem der anderen Moslems, dass sie oft als eine gesonderte religiöse Gruppe bezeichnet werden. Einzigartig ist, dass die Drusen in Israel – zusammen mit den Juden – aktiv am Militärdienst in der Israel Defense Force (IDF) teilnehmen, was keine andere moslemische Gemeinschaft dort je getan hat.
Solange man die Texte zugrundelegt, die von den orthodoxen Moslems herangezogen werden – den Koran, die Hadithen und die Sira – ist es meiner Ansicht nach unmöglich, mit einer friedlichen Version des Islam aufzuwarten. Eine theoretische Möglichkeit, die Dinge zu ändern, wäre entweder eine Hinzufügung anderer religiöser Texte oder die Ignorierung von einigen der existierenden. Beide Optionen sind aber problematisch.
Es gibt die „Nur-der-Koran“-Moslems, die zur Zeit nur eine extrem kleine Gruppe ausmachen. Sie befürworten die Ignorierung der Hadithen und der Sira und lassen sich allein vom Koran anleiten. Hadith kann als „Erzählung“ oder „Bericht“ übersetzt werden (Plural eigentlich ahadith, oft wird aber im Deutschen der Plural ´Hadithe´ gebildet). Es handelt sich um Erzählungen über die Taten und Worte Mohammeds und seiner Gefährten, die zusammen genommen eine Art Biographie seines Lebens bilden. Dies ist wichtig, insofern als sie wie ein „lebender Koran“ behandelt werden, dessen Worte und Taten, seine Sunna, als wichtige, autoritative Rechtsquelle für die traditionellen islamischen Rechtsschulen angesehen werden. Während um 800 noch eine sehr große Zahl von vermutlich nicht authentischen Hadithen im Umlauf war, was Moslems auch offen eingestehen, haben islamische Rechtsgelehrte versucht, daraus die verlässlicheren in Sammlungen zusammenzufassen, die als sahih („wahr“ oder „gültig“) bezeichnet werden. Die zwei Sammlungen von den sechs von den Sunniten als authentisch herangezogenen, die in höchstem Ansehen stehen, sind die von Sahih al-Buchari und Sahih (Salim) Muslim [Bucharis Hadithen auf dt.; d. Ü.]. Beide haben in der Mitte des 9. Jahrhunderts an ihren Sammlungen gearbeitet, also mehr als zwei Jahrhunderte nach Mohammeds vermutlichem Todesjahr. Die Schiiten haben ihre eigenen Sammlungen von Hadithen.
Al-Buchari Mausoleum, Samarkand
Das Hauptproblem mit der „Nur-der-Koran“-Methode ist, dass ein großer Teil der Informationen über die traditionellen Doktrinen, einschließlich der sich mit den religiösen Praktiken wie dem Gebet, der Pilgerschaft und den Fünf Säulen befassenden, fast ausschließlich in Texten außerhalb des Korans – wie eben den Hadithen – zu finden sind, während im Koran selber hierauf nicht, oder nicht näher, eingegangen wird. Der Koran fordert nur, dem Beispiel des Propheten zu folgen, dies wiederum ist weitgehend nur in den Hadithen näher dargestellt. Der Islam, wie wir ihn kennen, würde ohne die Hadithen theologisch keinen Sinn ergeben.
Zudem würde es außerordentlich schwierig sein, ein Anti-Hadith-Programm in die Praxis umzusetzen. Gemäß der traditionellen Gesetze der Scharia steht auf Apostasie die Todesstrafe, und wer sich dafür entscheiden würde, die Hadithen zu ignorieren, könnte von solch orthodoxen Moslems leicht als Apostat bezeichnet und behandelt werden. Striche man die Hadithen, würde man zwar einige der aggressivsten und am deutlichsten zur Gewalt aufrufenden Texte beseitigen, aber der Koran selbst enthält Dutzende von Versen, die voll von Hass auf die Ungläubigen sind und den Dschihad als gewalttätigen Kampf gegen die Nicht-Moslems befürworten, um sie der islamischen Herrschaft zu unterwerfen. Es wäre also im besten Falle nur eine Teillösung.
Wie wir gesehen haben, stammen die maßgeblichen Hadith-Sammlungen aus der Zeit lange nach Mohammed, und alle, die ihn kannten, waren tot, vorausgesetzt, Mohammed, so wie er in den islamischen Quellen erscheint, ist wirklich eine historische Person gewesen, die damals in Mekka und Medina lebte. Es gibt Gelehrte, die auch dies in Zweifel ziehen. Wir müssen auch bedenken, dass es nicht nur durchaus berechtigt erscheint, die historische Authentizität vieler Hadithen in Frage zu stellen, sondern dass das Gleiche auch von Teilen des Korans gesagt werden könnte. Für einen unparteiischen Gelehrten ist es sehr problematisch zu behaupten, dass „wir keinem der Hadithen trauen können, dass aber der Koran perfekt ist und wir uns auf ihn verlassen können“. Der Koran selbst ist im Verlauf eines längeren historischen Prozesses entstanden, der mehrere Generationen andauerte.
Alle diese Aspekte machen es sehr unwahrscheinlich, dass man die Mehrheit der Moslems in der Welt dazu bringen könnte, die Hadith-Literatur aufzugeben. Selbst wenn dies gelänge, dann wären damit nur einige der gewaltträchtigeren Texte beseitigt, nicht aber die Dutzende von Dschihad-Versen, die sich im Koran selbst finden. Der „Nur-der-Koran“- Ansatz zu einer Reform des Islam ist deshalb schon grundsätzlich verfehlt.
Ein noch radikalerer Ansatz wäre es, die Kapitel aus der medinensischen Periode zu übergehen und sich auf die Kapitel des Korans zu konzentrieren, die angeblich in Mekka offenbart wurden. Dies würde die Standarddoktrin der Abrogation umkehren, die festlegt, dass, wenn es einen Widerspruch zwischen zwei Koranstellen gibt, die zuletzt geoffenbarte Stelle den Vorrang hat. Dies bereitet den Champions eines „moderaten“ Islam starke Kopfschmerzen, wegen der Zuordnung fast aller der etwas toleranteren Verse und Kapitel im Koran zur mekkanischen Periode bzw. zu der Zeit kurz nach der Hidschra, der Flucht oder Migration Mohammeds und seiner frühesten Anhänger von Mekka nach der Stadt Yathrib (Medina) im Jahr 622, dem Jahr, mit dem die islamische Zeitrechnung beginnt.
Nachdem er sich in Medina etabliert hatte, stieg Mohammed schnell zum politischen Führer einer wachsenden Gruppe von Leuten auf, die Raubzüge gegen ihre Opponenten durchführten. Als Folge davon wurden seine Offenbarungen immer aggressiver und gewaltträchtiger, und nahmen damit den früheren Offenbarungen ihre Bedeutung. Die traditionelle Interpretation ist, dass die Toleranz in der Zeit von Mekka ihren Grund darin hatte, dass Mohammed und seine Anhänger noch nicht über die Kraft verfügten, ihre Opponenten mit brutaler Gewalt in die Unterwerfung zu zwingen. In anderen Worten: die Offenbarungen in Mekka stehen im Kontext einer speziellen Situation, die in Medina dagegen sind repräsentativ für die eigentliche islamische Praxis.
Zumindest eine Person hat in den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gefordert, das Prinzip der Abrogation umzukehren, dass also die mekkanische Periode die islamische Praxis und den „Wahren Islam“ repräsentiere, und zwar der moslemische Autor Mahmud Muhammad Taha aus dem Sudan. Taha hat argumentiert, dass die Gewalt der medinensischen Ära darin begründet sei, dass die nicht-moslemischen Gegner zu der Zeit nicht „reif“ genug gewesen seien, den Islam friedlich anzunehmen, und deshalb zu seiner Annahme gezwungen werden mussten, zu ihrem eigenen Nutzen. In unserer Zeit hingegen sei anzunehmen, dass die Menschen reif genug seien, den Islam als den Einen Wahren Glauben zu erkennen und ihn aus freiem Entschluss anzunehmen, weswegen Gewalt nicht länger vonnöten sei.
In der Theorie hört sich das gut an, bis man die Einzelheiten seiner Argumentation analysiert und entdeckt, dass er sich die Option auf Gewaltanwendung gegen jene „unreifen“ Individuen und Völker, die sich nicht bereitwillig dem Islam unterwerfen, vorbehält, was auf die traditionelle Interpretation des Dschihad hinausläuft. Das Schwert soll als „chirurgisches Instrument“ gebraucht werden, das solche Leute vom Körper der Gesellschaft abtrennt. Er befürwortete auf der Basis der islamischen Ethik die Sklaverei auch für unsere Zeit, nicht nur für die Vergangenheit. „Freiheit“ ist gleichbedeutend mit „Scharia“ und „Sklave Allahs sein“. Taha billigte auch viele der abscheulichsten Aspekte der Scharia, wie z. B. den Tod durch Steinigung für Ehebrecher und die Auspeitschung derjenigen, die ein Glas Wein genossen haben. Obgleich Tahas Ideen weit von dem entfernt sind, was im Sinne einer Mäßigung des Islam nötig wäre, wurden sie dennoch als so kontrovers angesehen, dass er 1985 in seinem Heimatland Sudan als Apostat hingerichtet wurde, also als jemand, der als Erwachsener bewusst und absichtlich den Islam verlassen hat. Dieses Beispiel illustriert in perfekter Weise die ungeheuren Hindernisse und Gefahren, denen sich jeder potentielle Reformer des Islam gegenübersieht.
Einige radikale Wissenschaftler wie der deutsche Linguist Christoph Luxenberg haben die These aufgestellt, dass Teile des Korans, vor allem einige der mekkanischen Suren, ursprünglich auf vorislamischen christlichen Texten basieren, die auf syro-aramäisch, einer semitischen Sprache, die mit dem klassischen Arabisch verwandt ist, geschrieben sind. Nicht alle kritischen Wissenschaftler stimmen dieser Hypothese zu, aber wenn man diese These ernst nimmt, dann würden die Argumente von Mahmud Taha untergraben, weil es bedeutete, dass die friedlichsten und tolerantesten Kapitel des Koran, die mekkanischen Suren, wenigstens zum Teil nur deswegen tolerant sind, weil sie auf christlichen Texten beruhen. Die viel gewaltträchtigeren medinensischen Suren wären dann die wirklich authentischen islamischen, also der „wirkliche Islam“, weil sie auschließlich von Mohammed und seinen Gefährten – wer immer sie auch gewesen sind – inspiriert wären.
Diese Beispiele demonstrieren, dass eine Reform des Islam durch die Entfernung oder Ignorierung einiger der etablierten Texte nur sehr schwer zu erreichen ist. Wäre es auch möglich, das Umgekehrte zu tun, also die traditionellen Texte im Sinne einer Mäßigung dadurch zu relativieren, dass man anstelle der Entfernung von Texten neues Textmaterial hinzufügt? Theoretisch wäre dies eventuell möglich. Es ist auch schon tatsächlich versucht worden. Alle solche Versuche werden jedoch sofort auf eine starke Gegnerschaft von orthodoxen Moslems treffen, die daran festhalten, dass Mohammed „das Siegel der Propheten“ gewesen ist, der der Menschheit Allahs abschließende, für alle Zeiten gültige Offenbarungen in Form des Korans gebracht hat. Das hieße, dass diejenigen, die beanspruchen, neue den Koran ergänzende Lehren zu bringen, als Betrüger angesehen werden.
Eine Geschichte, die dieses Dilemma illustriert, ist die des Mirza Ghulam Ahmad (ca. 1839 bis 1908), der in Qadian im Pandschab in Nordwest-Indien geboren wurde. Er hat 1899 die sogenannte Ahmadiyya-Bewegung gegründet und sich als gottgesandter Reformer bekannt, als Mahdi, einer Art Messias, der von vielen Moslems (aber nicht von allen) vor dem Tag des Gerichts, also dem Ende der Welt, so wie wir sie kennen, erwartet wird, um die Erde von aller Sünde und Ungerechtigkeit zu befreien.
Mirza Ghulam Ahmad mit Anhängern (1899)
Ghulam Ahmad hat Dutzende von Büchern geschrieben und den Islam völlig neu interpretiert, mit viel weniger Betonung auf dem gewalttätigen Dschihad. Jedoch wegen der von ihm hinzugefügten Lehren und der für sich beanspruchten göttlichen Mission haben die meisten Moslems in ihm einen falschen Propheten gesehen. In Ländern wie Pakistan und Saudi-Arabien werden seine Anhänger als Nicht-Moslems betrachtet und sie werden sogar in einem „gemäßigt“ moslemischen Land wie Indonesien unnachgiebig verfolgt.
Der Physiker Mohammad Abdus Salam (1926-1996) wurde in Britisch-Indien, im heutigen Pakistan geboren. Einen Teil seiner Ausbildung absolvierte er an der Universität Cambridge in England und erhielt 1979 den Nobelpreis in Physik für seinen Beitrag zur vereinheitlichten Theorie der schwachen und elektromagnetischen Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen, womit er einer der ganz wenigen mit einem moslemischen Hintergrund ist, der einen Nobelpreis, und den bislang einzigen, der einen in der wohl prestigeträchtigsten Disziplin, der Physik, erhalten hat. Die Ahmadis zählen zwar nicht als „richtige“ Moslems, außer wenn einer von ihnen einen Nobelpreis gewonnen hat, und dann aber auch nur mit Widerwillen. Um die Sache noch schlimmer zu machen, erhielt er den Preis zusammen mit zwei Juden, den Physikern Sheldon Lee Glashow (geb. 1932) und Steven Weinberg (geb. 1933) aus den USA.
Er trug zu Pakistans Nuklearprogramm bei, während Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Pakistan von Gesetz wegen diskriminiert, mit physischer Gewalt und als Ungläubige, die „sich als Moslems ausgeben“, vor Gericht gestellt werden. Aus der Aufschrift „Der erste muslimische Nobelpreisträger“ auf Abdus Salams Grabmal ist das Wort „muslimisch“ entfernt worden.
Grabmal des Abdus Salam (s. rot markierte Zeile)
Der Glauben der Baha´i ist eine monotheistische Religion mit mehreren Millionen Anhängern, die im 19. Jahrhundert entstanden ist und sich als eine Weiterentwicklung der großen Weltreligionen versteht, nicht nur des Islam. Ali Muhammad Schirasi aus Schiras im Iran verkündete im Alter von 24 Jahren, dass er ein Bote Gottes sei, verurteilte Gewalt und Heiligen Krieg (Dschihad), erklärte die Gleichheit der Frauen und nahm den Namen Bab („Tor“) an. Er schrieb zahlreiche Briefe und Bücher, die zusammengenommen ein neues religiöses Gesetz bilden. Seine Anhänger wurden gefoltert und getötet und er selbst wurde in der Stadt Täbris öffentlich hingerichtet. Seine sterblichen Überreste wurden schließlich zu einer Grabstätte auf dem Berg Karmel in Haifa im nördlichen Teil des heutigen Israel gebracht.
Mirza Husayn Ali Nuri (1817-1892) aus dem Iran stammend, später von seinen Anhängern Bahâ‘u’llâh („Ruhm Gottes“) genannt, verkündete 1863 den Anhängern des Bab seinen Anspruch, der von ihm verheißene Träger einer göttlichen Mission zu sein. Diejenigen, die dieses akzeptierten, wurden nun die ersten Anhänger des Baha´i-Glaubens. Der türkische Sultan verbannte ihn nach Akko, wo er viele Jahre lebte. Seine sterblichen Überreste wurden dort in einem kleinen Gebäude, dem Schrein des Bahâ‘u’llâh, beigesetzt. Die anmutigen Baha´i-Gärten in Haifa und Akko sind zu beliebten Orten für Besucher geworden. Bahâ‘u’llâh erklärte, der letzte in einer Serie von religiösen Boten zu sein, die der allmächtige und allgegenwärtige Gott der Menschheit gesandt habe, wobei unter den Vorhergehenden Abraham, Buddha, Jesus und Mohammed gewesen seien. Diese Sicht ist jedoch mit der islamischen Doktrin unvereinbar, dass Mohammed der endgültige, letzte Bote Allahs sei.
Die Baha´i sind ohne Zweifel friedlicher als die meisten Moslems, aber kann man sie überhaupt als Moslems ansehen? Aus der Perspektive eines Außenseiters ließe sich mit Fug und Recht sagen, dass der Baha´i–Glaube, obwohl er beansprucht, eine Beziehung zu den Vorgängerreligionen zu haben, darunter auch dem Islam, auf eine völlig neue Religion hinausläuft, mit einem vollständigen Satz kanonischer Texte: eben den Schriften von Bab and Bahâ‘u’llâh. Andererseits werden die Ahmadis, obwohl sie sich selbst als Moslems betrachten, mit Misstrauen behandelt und im allgemeinen als eine ziemlich unorthodoxe moslemische Gemeinschaft eingestuft.
Dagegen werden die Baha´i sowohl von sich selbst als auch von anderen generell als eine eigenständige Religion angesehen. Sie sind sogar so weit gegangen, die Gebetsrichtung von Mekka weg auf den Schrein des Bahâ´u´llâh in Israel auszurichten, wo ihr Gründungsprophet begraben liegt. Aus diesem Grund werden sie von wirklich allen Moslems, Schiiten wie Sunniten, als Apostaten gesehen und werden fast überall in der islamischen Welt rücksichtslos verfolgt, während sie unter den Juden im vermeintlich bösen, unterdrückerischen Staat Israel ihre Religion offen und ungestört praktizieren.
Schrein des Bab in Haifa
Was man einen laschen oder verdünnten Islam nennen könnte, lässt sich schon finden, aber dies ist nicht dasselbe wie ein „moderater“ Islam, obwohl manche das denken. Einen „laschen Islam“ haben wir, wenn seine Gläubigen zwar nichts an den religiösen Kerntexten ändern, sondern sich nur dafür entscheiden, ihre Wichtigkeit herabzustufen und mit ihren Lehren im Alltag entspannter umzugehen. Viele Sufis passen eigentlich in diese Kategorie, denn sie konzentrieren sich mehr auf die innere, spirituelle Seite der Religion und weniger auf das äußerliche gesetzestreue Befolgen all ihrer einzelnen Vorschriften. Jedoch aus genau diesem Grunde werden die Sufis oft mit entsprechendem Misstrauen von den strikten Islamgelehrten betrachtet. Der Sufismus existiert jetzt seit mehr als tausend Jahren, es ist ihm aber bisher nicht gelungen, eine tolerante islamische Welt zu schaffen.
Überdies wird ein lascher Islam den Nicht-Muslimen nur eine vorübergehende Atempause verschaffen und nicht ein dauerndes Gegengift zum gewaltsamen Dschihad sein, denn die Kerntexte existieren weiter. Früher oder später wird jemand kommen, der die islamischen Schriften wieder ernst nimmt und sich entscheidet, ihre wörtliche Befolgung wieder durchzusetzen. Der indische Mogulkaiser Akbar der Große (1542–1605) war ein für seine Zeit vergleichsweise toleranter Herrscher, weil er die islamischen Lehren nicht befolgte, aber dann kam Aurangzeb (1618-1707), ein frommer, strenger Moslem, der die islamischen Lehren genau nahm und aus diesem Grund den Hindus und anderen Nicht-Moslems in seinem Reich eine brutale Behandlung zuteil werden ließ.
Als verdünnter Islam könnte eine Gesellschaft bezeichnet werden, in der der Islam gerade erst etabliert worden und deshalb stark mit unislamischen Praktiken aus der Zeit davor vermischt ist. Dies wird oft von jenen in die Diskussion gebracht, die ihre Hoffnung auf eine „regionale“ und vermutlich tolerantere Version des Islam irgendwo auf dem Balkan, in Afrika, Indien oder Südostasien setzen. Die Verfechter dieser Hypothese weisen typischerweise darauf hin, dass der Islam nicht monolithisch ist, aber dies trifft von Jahr zu Jahr weniger zu, infolge der rapiden globalen Kommunikation. Pakistan hat mit gnadenloser Verfolgung seine nicht-moslemischen Gemeinschaften buchstäblich ausgelöscht und ist ein bedeutender Sponsor des terroristischen Dschihad im Ausland. Der „pakistanische“ oder „indische“ Islam sieht inzwischen dem Islam des Mittleren Ostens, dem „Wüstenislam“, verblüffend ähnlich, wie die selbsternannte Reformerin Irshad Manji immer wieder gesagt hat.
Es stimmt, dass Moslems in Teilen Indonesiens in der Vergangenheit weniger gewalttätig gewesen sind als arabische Moslems im Mittleren Osten, sie gehören aber auch zu den erst vor relativ kurzer Zeit konvertierten Völkern. Die regionalen Unterschiede verringern sich in unserer Zeit der Globalisierung beständig, und zwar in dem Maß, wie der Islam sich dort immer fester etabliert, wie immer mehr Gläubige nach Mekka pilgern und wie örtliche Gruppen immer stärker mit saudischem Geld unterstützt werden. Wenn man sich Südostasien als ganzes ansieht, stellt man fest, dass Moslems dort, wo sie als größere Minderheiten leben, Tausende von Nicht-Moslems töten, z. B. im Süden Thailands und der Philippinen. Im angeblich „gemäßigten“ Indonesien haben sie Hunderte von christlichen Kirchen zerstört. Mehr oder weniger das Gleiche trifft auf den Balkan in Südosteuropa zu.
Im Stadtstaat Singapur wirkt sich auf die moslemische Minderheit der Wohlstand mäßigend aus, den die vorherrschend chinesische, nicht-moslemische Mehrheit geschaffen hat, aber sie sind dort noch immer die Ursache von Problemen und werden in diesem ziemlich autoritären Staat unter strikter Kontrolle gehalten. Malaysia ist nur eine begrenzte wirtschaftliche Erfolgsstory, hauptsächlich weil die Moslems vor nicht allzu langer Zeit die demographische Mehrheit erlangt haben. Diskriminierung von Nicht-Moslems nimmt dort zu.
Alles in allem legen die auf verschiedenen Kontinenten gewonnenen empirischen Beweise die Annahme eines gemeinsamen Musters nahe, nach dem die Moslems, wo sie die Mehrheit stellen, die Minderheiten unterdrücken, und dort, wo sie in der Minderheit sind, für gewalttätige Unruhen sorgen, und zwar unabhängig von der bestehenden ethnischen und rassischen Zusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung. Solange also der Kanon der religiösen Texte unverändert in Kraft bleibt, solange wird es überall moslemische Gewalt gegenüber Nicht-Moslems geben.
Damit bleibt noch eine andere hypothetische Möglichkeit einer durchgreifenden Veränderung des Islam: dass eine größere bewaffnete Konfrontation mit Nicht-Moslems in einer solch krachenden Niederlage endet, dass das Vertrauen der Moslems in die Überlegenheit ihres Glaubens und der gesamten Ummah gründlich erschüttert ist. Ein jüdischer Gesprächspartner hat mich einmal darauf hingewiesen, dass die jüdischen Schriften, nachdem die Römer den Tempel in Jerusalem zerstört hatten, also das irdische Zentrum des Judentums, zwar nicht geändert, aber neu interpretiert wurden, um zu der neuen Situation der Diaspora zu passen, da die Juden ja danach in alle Himmelsrichtungen verstreut waren. Eine Entsprechung im Islam wäre die Zerstörung der bedeutenden Moscheen in Mekka und Medina. Diese Analogie hinkt aber, weil das Judentum niemals das Ziel der Welteroberung hatte und nicht wie der Islam ein Vehikel zur Erreichung weltweiter militärischer Vorherrschaft ist.
Wenn man in Rechnung stellt, dass die Moslems gegenwärtig sich im offenen Konflikt mit den meisten globalen Machtzentren befinden, und weiter, dass viele Nicht-Moslems von Westeuropa, über Israel und Russland bis Indien und China Atomwaffen haben, dann sollte man die Zerstörung von Mekka im Verlauf des 21. Jahrhunderts durchaus als möglich ansehen. Welche Wirkung ein solches Ereignis auf die islamische Psyche haben würde, ist schwer vorauszusehen. Vielleicht würde es den Islam in den Grundfesten erschüttern, weil die islamische Mentalität sich auf Dominanz und Vorherrschaft gründet, vielleicht würde eine Flut von moslemischem Zorn und weltweitem Dschihad die Folge sein. Man sagt, wer mit dem Schwert lebt, wird auch mit dem Schwert sterben. Nun kann man sicherlich sagen, dass der Islam mit dem Schwert gelebt hat. Möglicherweise wird diese Religion so von der Bühne der Weltgeschichte abtreten wie sie sie betreten hat: mit einem Ausbruch von Gewalt.
Zusammenfassend gesagt: es ist sehr schwer sich vorzustellen, wie der Islam, auf der Basis seiner existierenden Texte, sich so wandeln könnte, dass er vom nicht-moslemischen Standpunkt aus gesehen hinreichend friedlich wäre. Es ist eine höchst beunruhigende Vorstellung, dass eine Religion mit weltweit über einer Milliarde Anhängern ihrem Wesen nach gewalttätig und mit der modernen Gesellschaft unvereinbar ist. Es ist durchaus verständlich, dass einigen Zeitgenossen diese Vorstellung so sehr zuwider ist, dass sie sich eine illusionäre Realität geschaffen haben, in der dies einfach nicht der Fall ist, ein ehrliches und unverstelltes Verständnis der islamischen Texte lässt jedoch kaum andere Schlussfolgerungen zu.
Was kann denn getan werden? Kurzfristig: Schadensbegrenzung. Der Islam muss so weit wie eben möglich eingehegt und in Schranken gehalten und den moslemischen Dschihadisten müssen die finanziellen und technischen Mittel, uns zu schaden, genommen werden. Wo immer es möglich ist, sollten Nicht-Moslems versuchen, sich physisch von den Moslems zu trennen. Auf lange Sicht kann man nur hoffen, dass der Islam an der Konfrontation mit der Moderne zerbricht, bevor er die Menschheit in eine massive Konfrontation zwingt, die, solange sie andauert, ungeheures menschliches Leid verursachen könnte.
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Mangels an Wissen und Erfahrung neigen viele Europäer zu Blauäugigkeit und Leichtgläubigkeit, dass dieser importierte Islam eine „Friedensreligion“ sei. Die Denkweise im Kulturverständnis hat schon damals mit der so genannten Christianisierung ein jahrhunderte dauerndes Problem beschert und diese nunmehr eben auch von dorther stammende Religionserfindung des Muhamed Allah, möchte sehr gerne diese Erfolgsgeschichte wiederholen.
Mehrere Jahrhunderte ist es ihnen nicht gelückt mit ihrer im Koran beauftragten Brutalität, die Europäer zu überrennen, aber
nunmehr haben sie die Achillesferse der Europäer im Humanismus entdeckt, um jetzt unter der Türschwelle so zu sagen ins warme Nest Europa, hereinzuschleichen.
Was daraus werden soll, wissen wir bereits, aus den Völkern, die dasselbe erlitten haben,
daher mit Wissen gegen diese Verseuchung ankämpfen!
Hallo,
ich empfehle Ihnen diesen Link:
http://islam.alrahman.de/
Hier wird der „Nur-Koran-Ansatz“ erwähnt, auch wird erklärt,
dass der Koran und die „westlichen“ Werte im Einklang zubringen sind.
Das Problem ist die traditionsgebundene Theologie, nicht der „Mordprophet“.
Ihre Darstellungen von „hasserfüllten“ Koranversen kann ich nicht nachvollziehen,
sie besitzen anscheinend nur ein grobes Halbwissen, sie beziehen sich hauptsächlich
auf islamische Gelehrte aus den orthodoxen Rechtsschulen.
Die Auslegung des Koran erfordet will Wissen über die arabische Sprache,
der Korantext muss in seinem Gesamtkontext verstanden werden.
Zudem sollten sie bedenken, dass die Übersetzung des Korans, immer eine Interpretation ist,
welche meistens durch Hadith-Literatur beeinflusst worden ist.
Der Begriff „Ungläubiger“ und „Muslim“ müssen nach dem
Verständnis der arabischen Sprache erklärt werden.
Der Koran ist nämlich in einer poetischen Sprache geschrieben.
Er spricht von Gewalt und ebenso von Gewaltverzicht, daher zeigen sie nur
die eine Seite des Korans, zu dem geht ganz klar aus dem Koran hervor,
dass Angriffskriege gegen „Ungläubige“ nicht toleriert werden, da laut dem
Verständnis des Korans, ein „Muslim“ oder zu deutsch „ein Gotterhabener“,
immer den friedlichen Weg suchen soll. Sie berufen sich auf die Irrtümer und
Lügen der islamischen Theologie, und all diese Irrtümer und Lügen widersprechen dem
Koran, so merkwürdig es sich anhört, aber die islamischen Gelehrten, zitieren den Koran genauso falsch, wie es viele westliche Islamkritiker ebenfalls tun.
Im Endeffekt glauben sie an, dasselbe woran auch ein „Salafist“ glaubt, daher unterscheiden sie sich von diesem doch gar nicht.
Sie bewerten diese Inhalte der Religion als „teuflisch“ und der „Musel“ bewertet diese als“göttlich“.
Wir sollten als Kritiker, Wahrheiten und Lügen aufspüren und diese gegenüberstellen.
Daher ist es auch kein Zufall, dass dieser „Nur-Koran-ANsatz“ in der islamischen Welt nicht ankommt. Für mich ist das nicht
verwunderlich, solange der „Westen“ keinen ernsthaften Dialog sucht,
wird der arabische Kontinent ewig in der Steinzeit leben. Wenn sie der arabischen Welt,
„Demokratie“ lehren wollen, dann müssen sie die richtigen Ansätze im Koran suchen,
und sich von den Hadithen, die Mohammed als einen perversen, antisemitischen Mörder beschreiben,
entfernen. Wer den Koran auf arabischer Sprache studiert hat,
muss sich eingestehen, ob er Atheist ist oder nicht, dieser Mann kann kein dummer Kamelreiter gewesen sein,
die Araber haben ihn zum Idol gemacht um ihre Kamelreiterkultur,
welche sie zuvor gepflegt haben, salonfähig zu machen. Daher bin ich auch zum Teil sehr schockiert von ihrem Blog,
da ich das Gefühl habe, sie wollen Menschen dazu animieren den Islam komplett abzulehnen. Ich denke, dass ist nicht der ideale Weg.
Ich befürworte Islamkritik, aber sie hat präsize und fair sein. Zu dem sollten sie bedenken, nicht jeder der den Koran lesen kann, kann ihn auch verstehen.
Es ist ein poetischer Text, und Goethes „Faust“ versteht auch nicht jeder Hauptschüler mit Migrationshintergrund. Sie können Feuer nicht mit Feuer bekämpfen.
Sie sollten den Islam erstmal in seiner Spiritualität verstehen, dann wird es Ihnen auch leichter fallen, den politischen Islam zu kritisieren.
Mit freundlichen Grüßen
K. D.
MM
Ich kommke erst jetzt dazu, auf Ihren Kommentar einzugehen.
Ihr Ansatz über den Islam und die Auslegung des Koran mag für Sie individuell zutreffen, hat aber im Gesamtgefüge des Islam keinerlei Bedeutung. Ihre Hinweise auf die angeblich falaschen Übersetzungen aus dem Arabischen sind hinlänglich bekannt.Damit und mit der These, man müsse die kritischen Verse „in ihrem Gesamtkontext“ verstehen, verkauft der Islam seit 1400 Jahren seine Kritiker als dumm.
Für wie dumm halten Sie eigentlich Nichtmuslime? Wir „Ungläubigen“ sind imstande, Raketen auf den Mars zu schicken. Wir haben die Naturwissenschaften zu einer nie dagewesenen Blüte gebracht, haben die Genstruktur des Lebens entziffert, Autos und Computer ersonnen, können den Ursprung des Universums erklären und haben die Weltformel E=mc2 gefrunden. Wir erlangen 100 Prozenta aller wissenschaftlichen Nobelpreise. Und Sie meinen, wir wären zu dumm, arabische Texte entziffern zu können? Absurd! Noch absurder ist ihre Beahuptung, der Koran sei ein“poetischer Text“. Wenn dem so wäre, dann müsste in der Tat ab sofort jede Poesie verboten werden. Denn die koranische „Poesie“ hat mehr Menschenöeben gekostet als alle Krieg der Menschheitgeschichte zusammengenommen.
Wenn Sie Recht hätten mir Ihrer Argumentation, dann müssten auch die heutigen arabischen Imame die wahre Bedeutung von „Ungläubiger“ und „Angriffskriegen“ nicht erkennen – und damit wäre der Koran in einer Art arabischen Geheimsprache geschreiben, die nur ganz ganz wenigen Eingeweihten wie Ihnen erschließbar ist. Meinen Sie wirklich, wir glauben diesen Unsinn? Verschwenden Sie Ihre Intelligenz nicht damit, eine teuflische Religion zu verteidigen. Sondern analysieren Sie Ihre Religion nach wissenschaftlichen und humanistischen Gesichtspunkten. Vielleicht werden Ihnen eines Tages die Augen aufgehen.