Französischer Philosoph: „Das Wort „Islamophobie“ gehört abgeschafft“

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Wie „Islamophobie“ die Sprache verdirbt

17.12.2010
Von Anne-Catherine Simon (Die Presse)

Das Wort „Islamophobie“ gehört abgeschafft, fordert der französische Philosoph Pascal Bruckner. Warum ein Kampfwort britischer Muslime so erfolgreich wurde – und so gefährlich ist.

Eine pathologische Furcht vor dem Islam: Wenn die Menschen in 100 Jahren den Geisteszustand des Jahres 2010 anhand unserer Internet-Ergüsse rekonstruieren sollten, werden sie überzeugt sein, dass eine Krankheit namens „Islamophobie“ damals unglaubliche Ausmaße annahm. Denn kaum ein Begriff hat weltweit so Karriere gemacht. Google zählte zu Redaktionsschluss 4.350.000 Internet-Einträge des englischen Worts „islamophobia“.

Zum Vergleich: Bei „antisemitism“ sind es 1.290.000, also nicht einmal ein Drittel.Und das, obwohl der Begriff der Islamophobie noch vor zehn Jahren kaum verwendet wurde. Zwar kam er schon in den 1990er-Jahren auf, aber zum öffentlichen Gemeingut wurde er erst nach 9/11. Und noch ein Ereignis pushte den Begriff: die dänischen Mohammed-Karikaturen 2005.

 

„Wir weigern uns, auf unseren kritischen Geist zu verzichten, aus Angst, der ,Islamophobie‘ bezichtigt zu werden – ein erbärmliches Konzept, das die Kritik am Islam als Religion und die Stigmatisierung derer, die daran glauben, vermischt“: So schrieb Salman Rushdie mit anderen Autoren in einem Statement zu den Karikaturen. Und benannte damit den Hauptgrund für das Unbehagen, das der Begriff bis heute auslöst: Er trennt nicht zwischen Kritik an einer Religion und Diskriminierung von Menschen.

 „Totalitärer Propaganda würdig“

Dieser Tage ist die Diskussion wieder aufgeflammt, mit einem auf der Internetseite „Perlentaucher“ veröffentlichten Artikel von Pascal Bruckner. „Dieser einer totalitären Propaganda würdige Begriff lässt absichtlich offen, ob er auf eine Religion zielt, ein Glaubenssystem, oder auf die Gläubigen aller Herren Länder, die ihr angehören“, schreibt der französische Philosoph. Er ziele darauf, „den Islam zu etwas Unberührbarem zu erklären“. Man spreche ja auch nicht von „Liberalophobie“ oder „Sozialistophobie“, wenn jemand gegen die Verteilung von Reichtümern oder die Herrschaft des Marktes eintrete. Und obwohl das Christentum heute unter allen monotheistischen Religionen die am meisten verfolgte sei, funktioniere der Begriff „Christophobie“ nicht – „und das ist gut so. Es gibt Wörter, die Sprache verderben, ihren Sinn verdunkeln.“

Fragt sich, ob hier unabsichtlich oder absichtlich verdunkelt wurde. Tatsächlich schockiert die Willfährigkeit, mit der wohlmeinende westliche Meinungsmacher unreflektiert ein Wort übernommen haben, das als Kampfbegriff im Norden Londons geboren wurde. Schon in einem französischen Buch von 1921 ist die Rede von einem „islamophoben Delirium“ eines Jesuiten („délire islamophobe“), und eine unbewiesene Theorie schreibt die Erfindung der „Islamophobie“ den Mullahs der iranischen Revolution zu – sie sollen Frauen, die den Schleier verweigerten, so beschimpft haben. Wirklich sicher ist aber nur, dass das Wort von britischen Muslimen um 1990 herum lanciert wurde.


Nun kämpften diese aber nicht einfach gegen die Benachteiligung von Individuen, wie der britische Islamwissenschaftler Chris Allen im soeben erschienenen Buch „Islamophobia“ (Verlag Ashgate) schildert, sondern vor allem für die Anerkennung einer kollektiven „muslimischen Identität“. Dazu gehörte in den 1990er-Jahren auch die Einrichtung des „Muslim Parliament“. Es kämpft laut eigenen Aussagen gegen „die hinterhältige Kampagne, muslimische Bürger zu einer unterdrückten Minderheit zu machen“, und gegen Gesetze, die „in direktem Konflikt mit dem Gesetz Allahs stehen“ (u.a. Abtreibung, Homosexualität, Glücksspiel, Alkohol, Abschaffung der Todesstrafe).

 „Islamophobie“ wie Antisemitismus?

1994 machte der britische „Runnymede Trust Report“ den Begriff auch für Nichtmuslime hoffähig. Das Dossier „A Very Light Sleeper: The Persistence and Dangers of Anti-Semitism“ widmete sich offiziell auch „anderen Formen des Rassismus“, de facto aber einer einzigen: der „Islamophobie“. Zwei Jahre später wurde die „Commission on British Muslims and Islamophobia“ gegründet. 2001 schließlich anerkannte die UNO „Islamophobie“ offiziell als dem Antisemitismus gleichrangige Form des Rassismus. Muslimische Staaten verlangten damals, „Islamophobie“ sollte jegliche Kritik am Islam umfassen, was tat die UNO also? Sie definierte den Begriff überhaupt nicht.

Seitdem haben fast alle Berichte zur „Islamophobie“ eines gemeinsam: die Klage darüber, dass niemand genau weiß, wovon die Rede ist – oder sein soll. Und genau deswegen wird die „Islamophobie“ wohl so geliebt: Sie eignet sich dazu, jede Islam-Kritik als unbegründete Aggression gegen Menschen zu verunglimpfen. Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich scheint das nicht zu stören, obwohl sie auf ihrer Website erklärt, das Wort nur „sehr behutsam“ zu verwenden: Denn wenige Absätze später nennt sie die „entschiedene Anti-Haltung gegenüber dem Islam“ als Kennzeichen dieser „wesentlichen Facette von Fremdenfeindlichkeit“.

Das Deutsche böte ja auch andere Ausdrücke wie „Muslimen-Feindlichkeit“, um Fremdenhass von sachlicher Islam-Kritik zu unterscheiden. Aber dafür müsste man zuallererst einen Begriff entsorgen, der nur zu einem Zweck erfunden wurde: genau diese Unterscheidung unmöglich zu machen.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 18.12.2010)

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10 Kommentare

  1. Seit Jahrhunderten wussten die, offensichtlich schon damals islamophoben 🙂 Menschen, daß Islam nicht Freiheit, sondern Unterdrückung, Joch und Tyrannei bedeutet. Doch plötzlich scheint der Geschichtszähler auf NULL gesetzt worden zu sein. Plötzlich bedeutet Islam = Frieden, linke, suizidal veranlagte Schlechtmenschen werden nicht müde zu erklären, daß, wenn eine Kultur schlecht ist, es unsere eigene sei. Geert Wilders betonte:” Wir werden ermahnt, all und jedem Respekt zu zollen, nur nicht uns selbst gegenüber.” Dem ist nichts hinzuzufügen.

  2. „“…und gegen Gesetze, die „in direktem Konflikt mit dem Gesetz Allahs stehen“ (u.a. Abtreibung, Homosexualität, Glücksspiel, Alkohol, Abschaffung der Todesstrafe).““

    Abtreibung im Islam:

    „“Dieser Angriff gilt aus islamischer Sicht als ein Angriff gegen das ungeborene Leben, wobei theologisch zwischen zwei Phasen unterschieden wird: ungeborenes Leben vor bzw. nach Einhauchung der Seele.

    Bei schwerwiegenden medizinischen mütterlichen Indikationen erlaubt der Islam die Abtreibung ausgehend von der theologischen Regel: ” In der Notlage kann das Verbotene erlaubt werden”. Diese grundsätzlichen Aussagen werden von allen islamischen Richtungen vertreten.

    IV. Das ungeborene Leben

    Die Einhauchung der Seele und die verschiedenen Stadien des ungeborenen Lebens sind wichtige Merkmale, von denen manche Schulen das Verbot bzw. die Erlaubnis eines Angriffs gegen die Schwangerschaft abhängig machen.

    Als Beleg für den Zeitpunkt der Einhauchung der Seele gilt der Spruch des Propheten:

    ”Die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen als Samentropfen zusammengebracht, danach ist er ebenso lang ein Blutklumpen, danach ist er ebenso lang ein kleiner Klumpen Fleisch, dann wird zu ihm der Engel gesandt, der ihm den Lebensgeist einhaucht..”

    Dieser Spruch wird in zwei Versionen ausgelegt:

    1. Es handelt sich um vierzig Tage, in denen der Fötus diese Stadien bis zur Einhauchung der Seele durchläuft.

    2. Es handelt sich um 3 X 40 Tage, d.h. 120 Tage bis zur Einhauchung der Seele.

    Die Stadien des ungeborenen Lebens beschreibt der Gelehrte Al-Ghazali wie folgt:…

    V. Unterschiede der Rechtsschulen

    Ausgehend von den verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten des o.g. Spruches des Propheten gibt es verschieden Meinungen der islamischen Rechtsschulen. Bei vorliegender medizinischer Indikation gilt jedoch bei allen Schulen das o.g. Erlaubtsein.

    1. Die Hanafitische Schule (z.B. in der Türkei, im Balkan, in Afghanistan, Pakistan und Bangladesch):

    Innerhalb der ersten drei Monate ist eine Abtreibung erlaubt, weil die Seele nach 120 Tagen eingehaucht wird, und weil die Gestaltung der Organe erst danach geschieht…““

    o.g. Text ausführlich hier:
    http://www.enfal.de/famplan.htm

  3. euronews.dk/de/node/55556
    Video ( Hartmut Krauss ): DER ISLAM IST KEINE RELIGION
    Klara Aussage, Tatsachen, wo ist Islamophobie?
    Eines ist sicher, Kritik ist für korangeprägte Menschen ein Angriff auf ihr nur in der Koranlehre basierendes Selbstwertgefühl und somit die Auslösung unkontrollierbarer Aggression. Eine EU, die die Einführung dieser 2.Staatsform Islam-Koran bedingungslos seit 2001 betreibt, hat ohne geschichtlichen Hintergrund, ohne islamkritische Belehrung, ohne weltumgreifende Lagenbestimmung einen diktatorischen Neuanfang gewagt, der auf jegliche Erfahrungswerte, was menschliches Handeln und seine Auswirkungen betrifft, keinen Wert gelegt hat. Somit ist der Mensch in dieser Gesellschaft als Einzelmensch, als Individuum nichts mehr wert, die Spaltung in die am durchsetzungsfreudigste Gruppe beginnt, und das ist der Islam mit seiner verheerendenn Auswirkung, die schon bei der Kindererziehung beginnt und hier eine Brutalität vollkommen offen unter dem Deckmantel der sogenannten „Religion“ überall entwickelt, wie sie alle Diktaturen in der Geschichte entwickelt haben. Wer den Koran und seine menschenverachtenden Inhalte in Deutschland Kindern und Jugendlichen vermittelt ist volksverhetzend tätig. Die wohlwollende Haltung einer deutschen Regierung dieser Tatsache gegenüber ist mit gesundem Menschenverstand nicht mehr zu begründen.

  4. Man muss sich darüber klar werden, dass die Durchsetzung des Islam-Korans VIELFÄLTIGE Möglichkeiten gehabt hat und haben wird. Die Auswirkungen einer gesteuerten Islamisierung Deutschlands ist schon an der Verhaltensweise vieler Deutscher zu erkennen, wie z.B. Wegzug aus islamisierten Stadt- und Landbereichen, Investitionsverschleppung, nach 2001 Milliardenverluste der Anleger mit entsprechenden Folgen usw. Von der menschlichen Erschütterung, die diese fanatisierte Ideologie und ihre schweigende Mehrheit mit voller Absicht erzeugt hat und des damit verbundenen Vertrauensverlustes gegenüber einer „Rechtgläubigengemeinschaft“ reden die „Rechtgläubigen“ nicht. Man spricht von „Gotteskriegern“ und „Heiligem Krieg“. Eine deutsche Regierung, die glaubt einen europäisierten Islam zu erzielen, braucht Generationen an islamisch geprägten Einwanderern, um vielleicht bei diesen die Erkenntnis zu erreichen, dass sie, solange sie in der Minderheit in Deutschland sind, bekennen können, dass sie den Koraninhalt als einzig wahre Religon halten und alle Juden, Christen und Atheisten eine verachtenswerte Gesellschaftsgruppe sind, aber die Korananweisungen noch nicht voll ausleben dürfen. Die Kritik an der geistigen Verkommenheit dieser Koranideologie nennt man dann „Islamophobie“ oder „Rassismus“. Wo leben wir? Die EU glaubt an Wunder? Unfasslich.

  5. Ich möchte ja nicht klugsch …:
    Meines Wissens nach hat aber Ayatollah Khomeini den „Kampfbegriff“ Islamophopie erfunden bzw. bekannt gemacht.
    Es gibt z.B. in der deutschen Sprache zwei Begriffe, die nur allzu oft synonym gebraucht werden – was allerdings falsch ist, da ihre Bedeutung grundverschieden ist: Angst und Furcht nämlich. Angst ist immer irrational, das griechische Fremdwort Phobie kennzeichnet ein Leiden mit Krankheitswert. Furcht ist hingegen sehr wohl begründet und entspringt der allgemeinen Vernunft, so wie es etwa Intelligenz und Erfahrung gebieten, ein gefährliches Raubtier auf sicherem Abstand zu halten.
    Mit dem Begriff der Islamophobie war das Ziel verbunden, in der Tradition totalitaristischer Propaganda politische, bzw. hier Islam-Gegner zu stigmatisieren und in die Nähe von Geisteskranken zu rücken.

    Gruß
    SC

  6. Als ich Krankenschwester wurde, lernte ich , dass Phopbien krankhafte Ängste sind, die unbedingt behandelt gehören.
    Was unsere linke Brut da ausbrütet zeigt nur, wie krank sie selbst sind.

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