Bettina Röhl: Die Verteufelung des Konservatismus als rechte Ideologie ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft als Ganze


schwarzer Block

Deutschland:
Linke Gesinnungsfaschisten beherrschen die Medien und damit die herrschende Meinung

„Konservativ zu sein hat dabei nichts mit Traditionalismus zu tun und auch nichts mit dem Traditionalismus, den es im Christentum, im Judentum oder im Islam gibt. Der Konservative ist auch nicht per se religiös (oder gar fundamentalistisch), wie es heute im linken Mainstream gern gesehen wird. Es gibt den agnostischen Konservativen, den atheistischen, aber auch den religiösen, den christlichen, den jüdischen oder den islamischen.“ Bettina Röhl

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Bettina Röhl: Was ist konservativ?

Der linke Mainstream ist sich doch ganz sicher, dass Konservative ewig Gestrige sind und dass der Konservativismus in fundamentaler Weise bestehende Herrschaftsverhältnisse konservieren will, auf Unterdrückung sinnt und basiert und dem Imperialismus und Militarismus Vorschub leistet. Konservative sind aus der Sicht des linken Mainstreams prinzipiell reaktionär und geistig träge bis tumb. Nur in der Erfindung und Produktion von immer böseren Massenvernichtungswaffen und in der Entwicklung immer neuerer und effizienterer Maschinen, die die Menschen arbeitslos machten, seien die Konservativen besonders gut, das heißt besonders schlecht; den Konservativen reiche es nicht Kriege auf der ganzen Welt zu führen und Menschen durch ihre kapitalistische Profitgier weltweit in Hunger, Armut und Elend zu halten und zu stürzen.

Das linke Feindbild des Konservativen, der auch gleichzeitig der Kapitalist, der Klassenfeind und das zu bekämpfende Böse ist (so wie etwa die Linkspartei, großer Teile des linken Flügels der SPD und weite Teile der Grünen und ein radikale, sich links nennender linker Mob die Konservativen heute noch sehen) hat sich im Laufe der letzten vierzig Jahre gewandelt. Nach 150 Jahren Sozialismus und vielen Völkermorden im Namen des Kommunismus, nach Marx, Lenin, Stalin, Mao, Ho Tschi Minh oder Pol Pol ist nämlich selbst dem linken Lager aufgefallen, dass sein fundamentalistischer und außerordentlich blutiger Kampf gegen die bestehenden Verhältnisse dank der ideologischen Verblendung gescheitert ist und zum Scheitern verurteilt war. Aus diesem Grund hat sich das neo-linke Lager in den letzten Jahrzehnten neue konservative Feindbilder geschnitzt. Die neulinke Ideologie, auch grün genannt, hat sich andere Betätigungsfelder gesucht, die sich jetzt antikonservativ geben.

Jüngstes Beispiel hierfür ist die Genderpolitik, die höchst undemokratisch klammheimlich von Oben ins deutsche Recht implementiert wurde. Im Prinzip gibt es danach bis zu 16 verschiedene Geschlechter, nur die Geschlechter Mann und Frau seien realiter reine Fiktion des Betrachters. In Wahrheit gäbe es keinen Mann und keine Frau, sondern nur ein variables, soziales, androgynes Geschlecht. Die Anti-Atomkraft-Ideologie, die Dosenpfand-Ideologie, eine ideologisierte Integrationspolitik, eine ideologisierte Bildungspolitik, die routiniert alles permanent durcheinander quirlt und darauf achtet, dass unter keinen Umständen Bildung und Aufklärung entsteht, und ganz neu, eine Anti-Weißer-Mann-Ideologie. Das sind die Politikfelder, auf denen jetzt gegen einen fiktiven konservativen Gegner das Feuer eröffnet ist.


Konservativ zu sein hat dabei nichts mit Traditionalismus zu tun und auch nichts mit dem Traditionalismus, den es im Christentum, im Judentum oder im Islam gibt. Der Konservative ist auch nicht per se religiös (oder gar fundamentalistisch), wie es heute im linken Mainstream gern gesehen wird. Es gibt den agnostischen Konservativen, den atheistischen, aber auch den religiösen, den christlichen, den jüdischen oder den islamischen.

Der demokratische und soziale Rechtstaat, wie ihn das Grundgesetz beispielhaft ausgestaltet, ist die geradezu klassische Inkarnation konservativen Denkens. Konservative sind Frauen und Männer, die wissen, dass die Errungenschaften der Freiheit, der Gleichheit aller Menschen und der Mitmenschlichkeit fragil sind und täglich neu errungen werden müssen. Konservative lehnen Ideologien nicht einfach ab, sondern setzen sich mit ihnen kritisch auseinander und führen sie aus einer überlegenen Position heraus ad absurdum.

(Fortsetzung in Bettina Röhls wöchentlicher Kolumne in der WiWo!)

10 Kommentare

  1. Habe u.a. eine große Leselupe geschenkt bekommen, 11 x 16cm. Zusätzlich zur Lesebrille zu benutzen!
    Werde einige seiner Bücher lesen.

    FOCUS Magazin | Nr. 17 (2008)
    Modernes Leben „Geistiger Selbstmord“
    Montag, 21.04.2008, 00:00 · von FOCUS-Redakteur Michael Klonovsky

    „“Konservative Kehre: Der Philosoph NORBERT BOLZ erklärt, warum er nach den Werten der Familie nun jene der Religion verteidigt…

    Bolz: Genau. Irgendetwas muss Gott sein. Das ist evident beim Kult ums moderne Ich. Das ist auch evident bei der grünen Religion, wo Gottvater durch Mutter Erde ersetzt wird.
    Die Sozialreligion wiederum, in welcher der Staat quasi die göttliche Rolle einnimmt, ist sicher die wichtigste und immer noch folgenreichste.
    Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass wir immer tiefer in den Staatsgötzendienst steuern – und jede Menge Theologen sind bereit, aus Gründen der Anpassung an dieser Sozialoffenbarung mitzuwirken…

    Die Frage ist nur: Welche Verknechtung ist die jammervollste? Ist es diese neuheidnische Natur-Idolatrie der Grünen, die ich in ganz besonderer Weise lächerlich finde?
    Oder ist es die Anbetung des Staates, die wenigstens eine gewisse Tradition hat? Oder ist es das Ich-Götzentum?

    FOCUS: Die beiden ersten dieser Ersatzreligionen argumentieren rigide moralisch.
    Sie bezeichnen das als die Rhetorik der Gutmenschen und diese wieder als die Teufelei unserer Zeit. Warum?

    Bolz: Das beginnt ganz simpel mit Freuds Diagnose, dass die Träume vom Untergang die Wunschträume der guten Menschen sind…

    FOCUS: Damit sie retten können…

    Bolz: Ja. Zugleich sind es Destruktionssehnsüchte. Wenn der Antichrist auftritt, heißt es bei Paulus, dann wird er an seiner Rhetorik von Sicherheit und Friede erkennbar sein…

    FOCUS: Haben Sie ein Beispiel für die teuflische Rhetorik der Gutmenschen?

    Bolz: „Soziale Gerechtigkeit“ ist die Maske des Neids, „Teamfähigkeit“ ist die Maske des Hasses auf die Ehrgeizigen und Erfolgreichen, „Dialog der Kulturen“ ist die Maske der geistigen Kapitulation…

    FOCUS: Würden Sie im Ernstfall für Jesus Christus gegen Allah kämpfen?

    Bolz: Ich bin Wehrdienstverweigerer, aber ich war kein überzeugter Pazifist, sondern einfach ein Feigling, weshalb es jetzt frivol wäre, wenn ich behauptete, ich würde kämpfen. Doch mit den Waffen, die ich heute noch zu führen weiß, kämpfe ich.
    Ich stelle beispielsweise die These auf, dass nicht der islamistische Terror das Problem ist, sondern der Islam selbst. Das ist so ein Kampf, den ein knapp 55-jähriger Professor gerade noch führen kann…

    Bolz lehrt Medienwissenschaft an der TU Berlin.

    * Der Professor, Jahrgang 1953, ist studierter Philosoph und galt lange als Mann der Linken. Seine Dissertation verfasste er über die Ästhetik Adornos.

    * Der vierfache Vater

    hat u.a. mehrere Bücher über die modernen Kommunikationsverhältnisse verfasst („Am Ende der Gutenberg-Galaxis“, „Das kontrollierte Chaos“). 2006 entdeckte er „Die Helden der Familie“.““

    April 2008
    http://www.focus.de/kultur/leben/modernes-leben-geistiger-selbstmord_aid_299051.html

    Norbert W. Bolz (* 17. April 1953 in Ludwigshafen) ist ein deutscher Medien- und Kommunikationstheoretiker sowie Designwissenschaftler. Er lehrt als Professor für Medienwissenschaften an der TU Berlin…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Bolz

  2. Ein Gehirn, voll gestopft mit „Ismen“ kann als Paranoide garnimmer anders als solchen Schwatz von sich geben
    Verkürzendes Denken!

  3. Mit „Rechts“® habe ich überhaupt kein Problem. Im Gegenteil. Echte Nazis sich übrigens links. Aber das ist híer ja kein Geheimnis. Nur Grüzis und Sozis brüllen, Nazis seien Rechtsradikale. Völlig falsch.

  4. 1. Der Unterschied zu DDR, NS und Mao ist aber, daß die hiesige Halb!!-Diktatur ganz frei-zwanglos von der Mehrheit der Völker gewählt wird und außerdem die Opposition bei aller Kritik noch einen großen Spielraum hat.

    In der DDR und im NS gäbe es schon mal solche blogs wie hier, kybeline und pi ganz bald nicht mehr und es würde auch keine Polizei die Kundgebungen eines Stürzenberger schützen.

    Daher sollte man mal mit den Gleichsetzungen vorsichtiger, weniger schnell sein.

    2. Weiterhin darf man bei Bettina Röhl nicht ihr Lebenstrauma vergessen über die kommunistische, die Kinder verlassende Rabenmutter Ulrike Meinhof, was B.R. seit Jahren mit Ihren Schmähungen gegen alles Linke kompensiert und dabei teils die längst überholten Positionen der regimenahen Kreise mitträgt.

    3. Weiß ich noch aus den 50ern und 60ern, wie übel ein Konservatismus, der reaktionär-erstarrt und verlogen-verklemmt daherkommt und sich mit üblen Regimen und ihren Taten gemein macht, auf Land und Menschen lasten kann, die freier und offener, aufgeklärter leben möchten. Für diese war die Abwahl der CDU 1969 eine große Erleichterung.

    4. Und hat auch die konservative Strömung in ihren extrem rechten Teilen Negativa nicht zu knapp hinterlassen in der Geschichte, sodaß man sich vor Selbstgerechtigkeit gegenüber dem Linksismus hüten sollte.

    5. Wie ich schon mehrfach schrieb, kommt es immer an auf die konkreten Verhältnisse und nicht primär das politische Etikett eines Staates und haben fast alle wichtigen Strömungen der Menschheitsgeschichte ihre üblen Seiten gehabt.

    6. Der Konservatismus braucht einen Schuß Fortschrittlichkeit und Freiheit, um erträglich zu sein, der Progressismus braucht einen Schuß Konservatismus und Ordnung, um erträglich zu sein. Aber die Menschheit wandelt leider oft nicht gemäßigt-vernünftig, sondern in Extremen.

    War es z.B. gewiß an deutschen Schulen (und nicht nur dort) vor 68 oft zu autoritär, bisweilen übelst autoritär (und ich bin Zeitzeuige!!), so ist heute das Gegenteil der Fall und dieser Zustand fast noch schlimmer. Und allgemein festzustellen ist weit verbreitet Zügellosigkeit, asoziales und kriminelles Verhalten, aber leider von den verantwortlichen Politikern, Kreisen und ihren BRD-Wählern aufreizend-asozial noch geduldet!!

    Eine Polin, die solches nicht begreifen konnte, meinte dazu: „Die Deutschen sind verrückt geworden!“

  5. Davon abgesehen daß ich mit diesen Rechts/Links
    Kategorisierungen recht wenig anfangen kann,bin
    ich – vielleicht aufgrund meines Alters(63) – wohl
    eher konservativ eingestellt.Wir erinnern uns an
    das unaufhörliche „Früher war alles besser“ der
    Alten, in unserer Jugend.Es war kaumnoch zum Aus-
    halten, und wir „Halbstarken“ wussten ohnehin alles
    besser! Heute ertappe ich mich manchmal damit daß ich zu Nachbarn od.Freunden genau DASSELBE
    sage, nämlich: Früher war alles (manches!) besser!
    Und woran liegt das? Am Alter oder an den Zeiten
    die ganz offensichtlich beschissen sind? Who knows?

  6. @Kammersänger:

    Und woran liegt das? Am Alter oder an den Zeiten
    die ganz offensichtlich beschissen sind? Who knows?

    ———————

    Naja, alles ist in Bewegung. Zeit ist Veränderung, und jede „Generations-Epoche“ hat ihren eigenen Charakter. Man sehe sich die 1910ner Jahre an, oder die 20iger, 30iger, 40iger, 50iger etc. Gerade im Musikbereich kann man die verschieden Stimmungsbilder, Charakter, Stile, also Lebensgefühle gut erkennen.

    Jede Generation hat ihre persönlichen Erfahrungen damit gemacht. Auch kann und will man sein „Kulturweltbild“ und Lebensgefühl nicht ständig erneuern, kann man auch nicht in jeder Generation (The Who) den coolen 20iger raushängen lassen.

    Aber eine Verdrängung der eigenen BASISKULTUR von Leuten aus den eigenen Reihen und dem Islamimport, ist eine Veränderung der Umstände, die nicht nur die unterschiedlichen Generationen Hohn spricht, sondern diese ganze Weltgrundkultur und deren natürlichen Ausläufern mit dem Tode bedroht. In der Hinsicht ist man dann KEIN frustrierter zu kurz gekommener „Spießer“ mit Scheuklappe, sondern ein geistig sehr gesunder Mensch der die Gefahr wittert. Usw. usf. 😉

  7. @ Kammerjäger

    ich halte auch die schlichte Rechts/Linkseinteilung für ungenügend, weil gar nicht genau klar ist, was mit Rechts/Links überhaupt gemeint ist. Ausserdem kann man gleichzeitig gegen Hassreaktoren und gegen neue Atomreaktoren sein. Das Eine gilt als „Rechts“, das andere als „Links“. Aber dass sich Nazis als „Linke“ sahen, kann man leicht beweisen und den „Gegen Rechts“-Grüzis und Sozis unter die Nase reiben. Die sprichwörtlich Grube, die sie Rechten geglaubt gegraben zu haben und selber hineinfallen. Deswegen rufe ich Grüzis und Sozis zu: Nazis raus.

    By the way – kriegt man nicht irgendwo Nazis-raus Aufkleber? Die würde ich gern an diverse Parteibüros und vor Hassreaktoren kleben.

  8. Wenn wir „links“ und „rechts“ nicht machtpolitisch-ideologisch, sondern kulturhistorisch korrekt als „fortschrittlich“ und „reaktionär“ auffassen, kommen wir zu dem, was der Sozialphilosoph Silvio Gesell, der die Soziale Frage lösen konnte, im vierten Vorwort (1920) zur Natürlichen Wirtschaftsordnung schrieb:

    „Steht der in Gütergemeinschaft lebende Kommunist am äußersten rechten Flügel, am Ausgangstor der gesellschaftlichen Entwicklung, bedeutet darum die kommunistische Forderung den letzten reaktionären Schritt, so muss die Natürliche Wirtschaftsordnung als Programm der Aktion, des Fortschritts des äußersten linken Flügelmannes angesehen werden. Alles, was dazwischen liegt, sind nur Entwicklungsstationen.“

    Seit der Französischen Revolution (1789 – 1799), die vom Feudalismus zur „repräsentativen Demokratie“ führte, bedeutete „politisch links“ = fortschrittlich liberal und „politisch rechts“ = konservativ antiliberal. Dann erschien der maximal antiliberale Reaktionär Karl Marx und verbreitete seine Ersatzreligion mit „politisch links“ = sozial antikapitalistisch und „politisch rechts“ = liberal kapitalistisch. Seitdem ist die allgemeine Verwirrung total und kann nur noch durch die komplette Abschaffung der politischen Seifenoper bereinigt werden:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/11/der-wille-zur-macht.html

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